Südafrikanischer Wein ist nicht jedermanns Sache.Die Trauben bekommen schon recht viel Sonne und sind entsprechend dicht. Insbesondere der Pinotage, eine Rebsorte, die 1924 an der Universität Stellenbosch neu gezüchtet wurde, ist typisch für südafrikanisches Terroir. Ich mag durchaus südafrikanischen Wein, allein die Namen der Weinkeller: Kanonkop, Buitenverwachting, Beyerskloof, sogar Jacobsdal. Um sich in den riesigen Weinanbaugebieten um Stellenbosch und Umgebung durchzugestutieren bräuchte man Monate, wenn nicht Jahre. Wir haben es bei einer Weinprobe belassen und haben Zevenwacht Vineyard besucht. Ich habe bedauert, dass wir mit dem Flugzeug in Afrika sind und nicht mit einem Containerfrachter!

 

 

Stellenbosch ist ein gemütliches und aufgeräumtes Städtchen mit etwa 20.000 Einwohnern. Bekannt durch die Universität Stellenbosch, eine der führenden Universitäten in Südafrika und eben hochwertige Weine. Vermutlich jeder, der Kapstadt besucht, wird auch nach Stellenbosch fahren. Entsprechend üppig ist die Region mit Hotels, Guest Houses und Restaurants bestückt. Sehenswürdig sind die vielen gut erhaltenen Häuser der Innenstadt von Stellenbosch, die im kapholländischen Stil erbaut wurden. Die ganze Innenstadt scheint Museum zu sein und hin und wieder kann man noch Frauen in ihren traditionellen, historischen Kostümen bewundern.

 

 

Somit ging dann der Aufenthalt in und um Kapstadt zu Ende. Kapstadt ist eine interessante Stadt, die Gelassenheit, Coolness und Ausstrahlung der Menschen erzeugen ein ganz eigenes, ansteckend positives Lebensgefühl. Es ist schon klar, dass dies nur im kleinsten Teil Kapstadts so sein wird. Die sozialen Probleme und Spannungen bleiben ja verborgen, sofern man die "Touristenghettos" nicht verlässt. Um das wirkliche Kapstadt zu erleben, insbesondere zu überleben, bräuchte man vermutlich persönliche Kontakte vor Ort. Kapstadt ist interessant und einzigartig, sicherlich, und ich könnte mir vorstellen, wiederzukommen. Möchte ich dort leben? Eher nicht, deshalb verstehe ich nicht so ganz den Hype, der um Kapstadt gelegentlich gemacht wird. Vielleicht fehlt mir dann doch die Offenheit und Lässigkeit. Gefühlt liegt mir New York etwas näher.

Auf geht's nach Windhoek, Landschaft, keine Tiere!

Windhoek 1. Mai 2017

 

Windhoek Airport - da geht man noch zu Fuß vom Flieger zur Customs. Und bei der Einklarierung die Überraschung. Nicht wie üblich ein Mann, sondern eine Frau spricht mich beim Blick in meinen Reisepass an: Munich? Oh, I know Bayan Münschen!!! Um mögliche Verstimmung zu  vermeiden, hab ich verschwiegen, dass ich BVB Dortmund eigentlich besser finde.

 

 

Ansonsten haben wir von Windhoek nicht viel mitbekommen, bis auf einen Besuch in einem ziemlich schrägen Restaurant mit ausgezeichneter Küche. Hier ist die Reisgruppe zusammengetroffen:  unser Fahrer und Guide Lazarus Ganuseb (auf der Toilette), Benny, wie immer entspannt und glücklich, wieder in seinem Afrika zu sein sowie Martina und Erika aus Österreich und Karin und Rainer aus Würzburg.

 

 

Mariental - Bagatelle Kalahari Game Ranch 2. Mai 2018

 

Am nächsten Morgen ging es - ausnahmsweise nicht zu nachtschlafender Zeit wie üblich bei Rebel-Tours - weiter zur Kalahari-Wüste. 295 km sagt das Tagesbriefing, davon etwa 40 km Schotterstraße. Tagesetappen von 200 - 300 km sind durchaus üblich auf dieser Reise. Aber wir reisen ziemlich kommod und durchqueren immer eine traumhafte Landschaft, auch wenn mancher die Dornbuschsavanne nicht so spannend findet. Aber die Unendlichkeit dieser Landschaft ist faszinierend.

 

 

Der Aufenthalt auf der Bagatelle Kalahari Game Ranch hielt dreieinhalb Höhepunkte für uns bereit:

- eine interessante Fotostrecke mit xxx-Modellen (leider keine Erdmännchen), deshalb nur ein halber Punkt

- eine Ausfahrt durch die Dünenlandschaft zu einer Gepardenfütterung

- einen Sundowner  auf einer Sanddüne mit spektakulärem Ausblick

- ein Besuch bei den San-Buschmännern.

 

 

Nachdem die Geparden abgezogen sind, tauchte noch ein anderes Kuschelkätzchen auf, wohl in der Hoffnung, auch noch etwas abzubekommen. Leider vergeblich.

 

 

Zum Sundowner sollte es nach Information der Bagatelle Game Ranch unser Lieblingsgetränk geben. Nun ja, woher sollten sie wissen, was unser Lieblingsgetränk zum Sundowner auf einer Rebel-Fotosafari ist. es gab alles mögliche, aber halt nicht das Getränk, das ich zuhause wohl kaum anrühren würde, aber in Afrika gehört es einfach dazu: Amarula!!!

 

 

Auf der Ranch und in der näheren Umgebung sind wir noch so einigen anderen Wüstenbewohnern begegnet. 

 

 

Buschmänner 3. Mai 2017

 

An diesem Vormittag besuchen wir eine Gruppe von San-Buschmännern. San ist ein Terminus für diese ethnische Gruppe von Steppenbewohnern, die sich damit von den Jägern und Sammlern der Khoisan abgrenzen. San bedeutet soviel wie: jene, die etwas vom Boden auflesen. Stimmt, wie man sieht.

 

 

Unser Guide von der Bagatelle Game Ranch hat uns durch die Steppenlandschaft zu den schon wartenden San geführt. Ein Fußmarsch im offenen Gelände von gut einer Stunde. Undenkbar in Tansania oder Botswana. Aber Giraffen und Antilopen sind eher menschenscheu und wir stehen nicht auf ihrer Speisekarte.

 

 

Und so wurden wir mit durch die San mit durchaus großem schauspielerischen Talent in deren "Lebensgewohnheiten" eingeweiht. 

Jagen und Fallen bauen: